Teeschalen von Ken Matsuzaki

Beim Stöbern bin ich auf das Video von Ken Matsuzaki gestoßen, wie er Teeschalen dreht. Dabei fiel mir wieder ein, dass jemand mal meinte, in Japan würden die Töpferscheiben traditionell im Uhrzeigersinn laufen. Da ich es – aus Linkshänderbequemlichkeit – auch so handhabe, war es schön hier beim Zuschauen nicht umdenken zu müssen. Sonst versuche ich bei Vorführungen oder Lehrvideos gedanklich alles „auf links“ zu drehen.

Fasziniert an dem Film hat mich der Einblick in die Werkstatt, die Art, wie die Töpferscheibe versenkt ist und ihre Einfassung auch gleichzeitig die Sitzmöglichkeit bildet. Dazu ist es eine wunderbar leise fußbetriebene Scheibe, die zu der ruhigen, meditativen Atmosphäre beiträgt.

Interessant fand ich auch die Kommentare zum Video auf Youtube. Darin ging es u.a. um die Frage, was Perfektion ist. Bei der Masse an ebenmäßiger Industrieware wird vielleicht gerade eine Schale zum Ziel der Töpferei, die aussieht, als sei sie aus der Natur entstanden. Dabei sind die Unregelmäßikeiten, die Matsuzakis Teegefäße aufweisen, keine Fehler sondern ganz bewusst gesetzt.

Die Meisterschaft macht sicher aus, dass er wohl in der Lage wäre, absolut makellose Dinge herzustellen.

 
http://youtu.be/QLYivjLbWxg

 

Mittelalterfest auf Schloss Tenneberg

Am 8. und 9. September machte das Waltershäuser Schloss Tenneberg einen Zeitsprung zurück ins Mittelalter. Da hüpft die Töpferin natürlich gerne mit. Zusammen mit meiner Werkstattnachbarin Anne hatte ich einen Stand im Schlosshof, mit Keramik und ihren Holzarbeiten.

Zwei Tage schönster Sonnenschein und richtig viel Trubel um uns herum. Es musizierten die Spielleute Visematente, mit drei Tänzerinnen, Herold Radolf zu Duringen führte durchs Programm und zwischendurch sorgten immer wieder die Radugas mit Gaukeleien für Erheiterung.

Am Samstag gab es die offizielle Markteröffnung und den Marktrundgang des Bürgermeisters. Dabei wurde Anne und mir die Ehre zuteil, als erste von unserem Herrn „Biergermeister“ begrüßt und vom Herold der Besucherschar als Waltershäuser Händler vorgestellt zu werden. Direkt neben uns bot ein weiterer Einheimischer seine Waren an: Drechslermeister Uwe Nelke.

Insgesamt ein netter kleiner Markt, bei dem außerdem die Ritter des Hochmeister Deutsch Orden recht spannende Einblicke ins Mittelalter boten. Vor allem wurde endlich die Frage geklärt, was so ein Herr Ritter drunter trägt… Auch im Burggraben tummelte sich Volk, etwa bei einem weiteren Werkstattnachbarn: Paul, dem Holzpfeiffer oder bei Lady Sabine, dank welcher es nun auch ein Lädchen mit Mittelaltergewandungen im Ort gibt.

 

Ein Jahr Keramikwerkstatt

Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht! Gestern war’s ein Jahr her, dass ich mit der Keramikwerkstatt in die Selbständigkeit gestartet bin. Inzwischen geht alles schon viel flotter mit dem Drehen und Brennen als zu Beginn. Und es macht noch immer viel Freude.

Vielen Dank an alle, die mich auf dem Weg ins Kunsthandwerk unterstützt haben und das auch jetzt noch tun! Allen voran natürlich Euch lieben Leuten in der KoWa! Im nächsten Werkstattjahr soll es noch deutlich mehr Märkte geben, mehr klar definierte Serien und den ein oder anderen Workshop. Wer Lust hat, sich selbst mal an der Töpferscheibe zu versuchen oder eine Figur aufzubauen, kann sich gern melden. Dann schauen wir gemeinsam nach Terminen.

Linkshändertag

So nebenbei heut mitbekommen, dass ja Welt-Linkshändertag ist! Als selbst „Betroffene“ kann ich da nur sagen: Hoch die Tassen …

Frei wählen zu dürfen, mit welcher Hand mensch am liebsten arbeitet, ist schon ein großes Glück und ich bin sehr froh, nicht gegen meinen Willen umgeschult worden zu sein. Manche Sachen gehen tatsächlich besser mit der rechten Hand, eine Schere bedienen zum Beispiel.

Aber töpfern mach ich mit links. So dreht sich meine Scheibe auch immer schön im Uhrzeigersinn, während sie bei den meisten Töpfern gegen die Uhr läuft. Die Abdrehschlingen oder Ziehklingen hätte ich jedenfalls nicht mit rechts handhaben wollen, da wären zerschundene Finger und fliegende Tassen sicher an der Tagesordnung gewesen.

Ist also kein Wunder, wenn manche meiner Tassen den Henkel links und andere ihn rechts haben.

 

Mühlenfest in Stumpertenrod

Diesen Sonntag war ich mit einem Stand beim 15. Feldataler Mühlenfest in Stumpertenrod vertreten. Ein Ausflug in den hessischen Vogelsberg also. Das Wetter hat diesmal gehalten und war meist angenehm sonnig. Ein paar Windböen zogen zwar durch die Straßen, aber die vielen Besucher haben sich davon nicht abschrecken lassen.

Immer wieder spannend sind die Reaktionen der Leute auf meine Sachen. Was gefällt, was wird nicht beachtet… Als Hingucker entwickelt sich gerade die blaue Glasur, die richtig leuchtete, bei dem Sommerwetter. Die Rückmeldung, „mediteran“ fand ich ganz passed für die Farbzusammenstellung.

Um die Schmuckstücke, die Kettenanhänger, streichen besonders oft junge Mädels und die Figuren ziehen immer wieder Blicke von Jung und Alt auf sich.  Sehr gefreut hat mich, dass jemand auf Anhieb die Jacob’s Schaf Figur als solches benannt hat – ein Schäfermeister.

Hat Spaß gemacht, zumal der Markt eine gute Mischung aus Dorffest, mit Musik und Kultur und vielen, mit Liebe hergestellten Produkten war.

Und … ich war sogar pünktlich zum EM-Finale wieder zuhause.

Schafe in Serie

Seit einem Ferienhaus-Urlaub mit kleiner Schafherde nebenan, finde ich das Geblöke ungemein entspannend. Der Roman „Glenkill“ von Leonie Swann hat mich letztlich überzeugt, dass das sehr liebenswerte Tiere sind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und so sind sie entstanden, meine Schafstassen. Meistens tragen sie auf den Tassen Hörner. Mir gefällt der  Gegensatz vom sprichwörtlich lammfrommen, sanften Tier, das gleichzeitig wehrhaft auftreten kann. Besonders beeindrucken in diesem Zusammenhang sind die Jakobschafe, auch Vierhornschafe genannt.

Immer wieder dienstags…

Ab sofort gibt’s dienstags was zu sehen (und natürlich auch zu kaufen): nämlich die Produkte des Kowa-Kunsthandwerks!

Ausgestellt sind Holz- und Betonarbeiten von Anne Wiegand, Spieleerfindungen von Jan Frank und natürlich meine Keramik. Alle Arbeiten sind Unikate oder Kleinserien, von Anne, Jan und mir ersonnen und selbst hergestellt.

Übrigens haben wir auch ein offenes Ohr für die Ideen unserer Kund/-innen. So gibt es etwa die Möglichkeit, Arbeiten zu personalisieren. Sprechen Sie uns einfach an und wir schauen gemeinsam, was sich umsetzen lässt.

Unser Schauraum befindet sich unterm Torbogen in der August-Bebel-Straße 4, in Waltershausen.

Geöffnet: Dienstag 11 – 18 Uhr und nach vorheriger Terminvereinbarung.

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Und noch ein Bio-Tipp, wenn Sie schon mal da sind:

Ein paar Schritte weiter gibts von 15. April bis Ende Mai den Jungpflanzenverkauf von Queerbeet, ebenso ein Betrieb der KoWa. Pflanzen gibt’s dienstags von 9-12 Uhr und freitags von 14 bis 18 Uhr. Arbeiten von uns KoWa-Kunsthandwerker/-innen finden sich auch im und um das Gewächshaus.

Teller, Teller, Teller…

Es muss nicht immer alles himmelwärts streben, auch die ebene Fläche hat ihre Reize. Könnte man philosophieren, dabei sollen aus den Tonkugeln hier einfach nur Teller werden. So profan, aber sind ja auch noch nicht fertig.

Hier trocknen die Schätzchen, bevor sie endlich in den Schrühbrand können. Noch sind sie sehr zerbrechlich, also immer schön sachte. Wie’s weiter geht mit den Tellern, gibts in den nächsten Einträgen zu lesen.