Diesen Oktober war ich mit meinem Pa zwei Wochen an der irischen Westküste. Von 7. bis 21. Oktober 2015 bewohnten wir das Cottage, das meine Mutter vor bald 15 Jahren dort gekauft hatte. Etwa so lange ist es auch her, seit ich zuletzt einen Fuß auf irischen Boden gesetzt habe. Also unfassbar lange! Dabei war ich früher, bedingt durch die freundschaftliche Verbindung meiner Eltern mit einer Familie in Sligo, öfter dort. Nach dem Abi kam 1999 dazu ein 7-monatiger Aufenthalt im Co. Clare am Burren College of Art, eine spannende Zeit. Mein Pa war die letzten Jahre mindestens einmal pro Jahr dort und ist, wie ich persönlich erleben durfte, bestens in der Gegend angekommen, geradezu „local“.
Wir hatten absolutes Wetter-Glück, mit zwei milden, sonnigen und nahezu regenfreien Wochen. Denn während Deutschland diesen Sommer Hitzerekorde erfuhr, war der irische Sommer 2015 völlig verregnet. Ideal also für Ausflüge in die schöne Gegend um Sligo: zu den Bergen Benbulben, Benwiskin, Knocknarea, in die Orte Grange, Sligo, Drumcliff, Rosses Point, Strandhill, Mullaghmore, zu den nahen Stränden bei Lissadell und Streedagh, zu den Seen Glencar und Logh Gill, zum Garavogue Fluss. Eine etwas weitere Tour ging zu den Bergen der Slieve League in Donegal, von deren Klippen aus der Blick weit über den Atlantik reicht.
Die Zeit verging viel gemächlicher als in Deutschland. Die gute Luft, die netten Gespräche mit den Leuten, die Mahlzeiten mit frischem Fisch und ab und an ein Glas Guinness oder Cider taten ihr Übriges zur Erholung. Weniger tun, weniger Pläne, ein täglicher Ausflug. Kein Internet, kein Fernseher, statt dessen Radio und der Blick auf die Sligo Bay.
Wieder in Deutschland hoffe ich, ein wenig von der Ruhe in den Alltag rüberretten zu können. Ein Buch, das ich zum Ende des Urlaubs nochmal gelesen habe und ein absoluter Tipp für Irland-Fans und solche die es werden wollen: „McCarthy’s Bar“ (2000) von Pete McCarthy.