Zazen und Yoga im Hospitalhof

Kraniche Origami

Seit 4 Jahren praktiziere ich – mal häufiger mal seltener – Hatha Yoga. Begonnen habe ich mit den Kursen bei Dodo in der Kommune Waltershausen. Ab und an wurden die Stunden von anderen geführt und auch jetzt, in Stuttgart, war ich bereits bei unterschiedlichen Lehrerinnen. So ergeben sich immer wieder neue Blickwinkel auf die Praxis, es kommen andere Übungen hinzu oder bekannte werden anders angeleitet. Allen gemeinsam ist die Kombination aus Körperübungen (den Asanas), Atemübungen (Pranayama) und Meditation.

Gestern war ich im Stuttgarter Hospitalhof zum Übungs- und Studienseminar „Zazen und Yoga“ von Prof. Dr. Michael von Brück. Ich war neugierig darauf, wie er – als Hochschulprofessor – sein großes theoretisches Wissen mit praktischen Übungen verbinden würde. Auch hatte ich bisher so gut wie keine Erfahrung in längeren Meditationssitzungen. Aus dem Yoga kenne ich eine etwa 10-minütige Meditation mit geschlossenen Augen. Nun bis zu 30 Minuten mit leicht geöffneten Augen still zu sitzen und sich auf nichts als den Atem zu konzentrieren, war eine spannende Erfahrung.

Das Seminar hat mir gut gefallen, mit dem Mix aus hilfreichen Anleitungen, heiteren Momenten und Vortragsteilen. Eine gute Basis um selbst weiter zu üben. Die Atmosphäre in der Gruppe und die Räumlichkeiten des Hospitalhofs waren zudem sehr angenehm und dienlich sich zu konzentrieren.

Nächstes Jahr, Anfang Januar 2016, soll es wieder einen Yoga und Zazen Kurs von Prof. von Brück im Hospitalhof geben und ich kann mir vorstellen, wieder dabei zu sein.

 

 

 

Wechselduschen

Du meine Güte ist da wieder viel passiert in letzter Zeit!

Nach langer Suche haben der Freund und ich eine schöne Wohnung gefunden und wohnen nach knapp einem Jahr der Trennung wieder zusammen an einem Ort. Auch dieser Umzug war ein Abenteuer. Zumal bei uns Möbel und Habseligkeiten über 4 Orte und drei Bundesländer verteilt waren … manche standen auch noch bei IKEA.

Die letzten Kisten waren gerade so ausgepackt, da sind wir – kein Scherz – am ersten April in den Hafen der Ehe eingelaufen. War ein feines kleines Fest, mit vielen schönen Momenten und so vielen lieben Glückwünschen, dass ich ein ganz schlechtes Gewissen habe, noch nicht weiter mit der Dankeschön-Post zu sein.

Statt Flitterwochen stand bei mir letzte Woche eine Venen-OP an. Nichts Schlimmes und es heilt auch alles ganz gut, aber kurz mal ausgebremst fühle ich mich dadurch trotzdem. Vielleicht ist aber gerade das auch jetzt mal gut, nichts machen, sondern den Körper beim Heilen erleben. So merke ich erst, wie ich noch gar nicht wirklich in diesem neuen Nach-Kommune Leben angekommen bin.

Ok, da ist meine Arbeit, die ich zum Glück mag, die immer spannend ist und mit netten KollegInnen angereichert. So fühle ich mich zumindest zur Hälfte integriert im Ländle. Die andere Hälfte, die Freizeit, oder eben der Rest vom Leben ist jedoch noch ziemliches Brachland. Was macht Frau denn so, wenn sie frei hat?

Letzte Woche, am Tag vor der OP, habe ich nach langer Pause wieder eine Stunde Yoga gemacht. Nur für mich allein. Das hat sehr gut getan, wenn ich auch die Tage danach zu den Wundschmerzen noch eine Portion Muskelkater am ganzen Körper hatte. Ich werde wieder in einen Kurs gehen, der Entschluss ist gefasst und wie es aussieht, klappt das sogar schon recht bald. Bin vorfreudig!

Der Physiotherapeut heute hat mir Wechselduschen empfohlen, zur Kräftigung des Bindegewebes in den Beinen. Also erst schön warmes Wasser über die Beine laufen lassen, dann kalt abschrecken, dann wieder warm. Ein paarmal im Wechsel. Das stärkt wahrscheinlich auch in anderen Situationen: rein in die Komfortzone, raus aus der Komfortzone.