Papierkrieg mit System

Wer glaubt, eine Selbständigkeit als Töpferin hätte vor allem mit schönen, kreativen Dingen und lehmverschmierten Pfoten zu tun, der irrt. Ein guter Teil der Zeit geht mit diversen bürokratischen Hürden drauf. Zumindest, was die Gründung betrifft. Da hilft vor allem Langmut bei Behördengängen und – in meinem Fall – ein Buchführungskurs.

Diesen hab ich Anfang des Monats drei Tage bei der IHK in Erfurt mitgemacht. 18 Leute waren wir im Seminar und ich zum Glück nicht diejenige mit der geringsten Ahnung, wie schon befürchtet. Um im Alltag kein allzu großes Chaos mit den ganzen Belegen, Ausgaben und Einnahmen zu bekommen, war ich trotzdem sehr froh, ganz viele Basics nochmal erklärt zu bekommen. Während des Kurses wurde u.a. fleißig buchen geübt.

Jetzt, so daheim, kommt natürlich doch die ein oder andere Frage hinterher. Aber immerhin erscheint mir das Thema Buchführung nun kein absolutes Hexenwerk mehr sondern durchaus zu bewältigen. Puh!

In der Woche war noch wunderbar sonniges Wetter, so dass ich mein Pausenbrot in dem kleinen Park neben dem Landtag essen und dabei eine Schar Satkrähen beobachten konnte.

 

Mit Feuer und Rauch

Vor einiger Zeit habe ich ein Rauchbrand-Seminar bei der Leipziger Gefäßgestalterin Marie Helbig besucht, von dem ich schon längst berichten wollte. Der genaue Titel lautete „Pinchen, Polieren, Rauchbrand“. Neben dem eigentlichen Brand ging es also auch um Techniken zur Herstellung von Gefäßen.

Zunächst haben wir mit dem Pinchen, einer Fortführung der Daumen-Druck-Technik, Gefäße hergestellt. Wirklich erstaunlich, wie gleichmäßig sich runde Formen herstellen lassen – und das ganz ohne Töpferscheibe.

Die Oberflächen dieser Gegenstande wurden anschließend weiter bearbeitet, geschliffen und letztlich poliert, bis sie eine glänzend Oberfläche hatten. Auch das, eine ganz neue Erfahrung: dass Ton ohne Glasur und noch ungebrannt so glatt werden kann.

Dann kam der Brand selbst. Nachdem sie im Elektroofen einmal vorgebrannt waren, haben wir die Gefäße für den Brand vorbereitet und letztlich die Rauchbrandstelle mit ihnen bestückt. Feuer und Rauch taten ein Übriges…

Ein sehr schönes, lehrreiches Seminar, das Spaß gemacht und vor allem die Experimentierfreude sehr geschürt hat. Danke, Marie!