Wechselduschen

Du meine Güte ist da wieder viel passiert in letzter Zeit!

Nach langer Suche haben der Freund und ich eine schöne Wohnung gefunden und wohnen nach knapp einem Jahr der Trennung wieder zusammen an einem Ort. Auch dieser Umzug war ein Abenteuer. Zumal bei uns Möbel und Habseligkeiten über 4 Orte und drei Bundesländer verteilt waren … manche standen auch noch bei IKEA.

Die letzten Kisten waren gerade so ausgepackt, da sind wir – kein Scherz – am ersten April in den Hafen der Ehe eingelaufen. War ein feines kleines Fest, mit vielen schönen Momenten und so vielen lieben Glückwünschen, dass ich ein ganz schlechtes Gewissen habe, noch nicht weiter mit der Dankeschön-Post zu sein.

Statt Flitterwochen stand bei mir letzte Woche eine Venen-OP an. Nichts Schlimmes und es heilt auch alles ganz gut, aber kurz mal ausgebremst fühle ich mich dadurch trotzdem. Vielleicht ist aber gerade das auch jetzt mal gut, nichts machen, sondern den Körper beim Heilen erleben. So merke ich erst, wie ich noch gar nicht wirklich in diesem neuen Nach-Kommune Leben angekommen bin.

Ok, da ist meine Arbeit, die ich zum Glück mag, die immer spannend ist und mit netten KollegInnen angereichert. So fühle ich mich zumindest zur Hälfte integriert im Ländle. Die andere Hälfte, die Freizeit, oder eben der Rest vom Leben ist jedoch noch ziemliches Brachland. Was macht Frau denn so, wenn sie frei hat?

Letzte Woche, am Tag vor der OP, habe ich nach langer Pause wieder eine Stunde Yoga gemacht. Nur für mich allein. Das hat sehr gut getan, wenn ich auch die Tage danach zu den Wundschmerzen noch eine Portion Muskelkater am ganzen Körper hatte. Ich werde wieder in einen Kurs gehen, der Entschluss ist gefasst und wie es aussieht, klappt das sogar schon recht bald. Bin vorfreudig!

Der Physiotherapeut heute hat mir Wechselduschen empfohlen, zur Kräftigung des Bindegewebes in den Beinen. Also erst schön warmes Wasser über die Beine laufen lassen, dann kalt abschrecken, dann wieder warm. Ein paarmal im Wechsel. Das stärkt wahrscheinlich auch in anderen Situationen: rein in die Komfortzone, raus aus der Komfortzone.

Fahr in Urlaub

Wilhelma Giraffen

Zwei Wochen frei, keine Arbeit, Urlaub am Stück! Eine Wohltat, auf die ich mich schon lang gefreut habe. Aber das Wörtchen „lang“ zeigt auch schon den Fallstrick, der da lauert: Wenn ich mal Urlaub habe, werde ich … Hier ließen sich viele kleinere und größere Projekte einsetzen. Nichts tun fällt mir schwer, vor allem wenn ich so in meinem Arbeits-Modus bin.

Aber ein wenig klappt es doch. Länger schlafen, spätes Frühstück, Dinge auf morgen verschieben. Die Tage war ich mit Matthias sogar relativ spontan in der Wilhelma in Stuttgart, Giraffen und anderes Getier anschauen. Das war schön! Noch bis 28.02. gilt dort der Wintertarif, d.h. Erwachsene zahlen für die Tageskarte 10,00 statt 14,00 Euro. Da brauch ich gar nicht weiter in die Ferne schweifen.

Bus & Bahn

Schneckentempo

Viele Leute, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs sind, tragen Kopfhörer und schaffen sich so ihre eigene Wahrnehmungswelt. Mir ist das meist eher unangenehm, ich mag es nicht, von meiner Umgebung akustisch abgeschnitten zu sein. Selbst beim Autofahren hab ich die Musik nur so laut, dass ich noch etwas von den Fahrzeuggeräuschen mitbekomme.

Letzten Freitag habe ich einmal bewusst darauf geachtet, was mensch alles so in Bus & Bahn macht. Telefonieren, Musik hören oder sich sonstwie mit dem Smartphone beschäftigen sind ganz vorne dabei. Bei mir ist es statt des Telefons meist eher ein Buch oder eine Häkelarbeit, manchmal auch ein Notizbüchlein, mit dem ich mir die Zeit vertreibe.

Hab ich das nicht dabei, schaue ich aus dem Fenster, lasse den Blick durchs Abteil schweifen oder döse vor mich hin. Kaum sind die Augen zu, gehen die Ohren förmlich auf. Dann ist es fast unmöglich, nicht diverse Gesprächsfetzen aufzunehmen oder die Umgebungsgeräusche. Dazu kommt noch das „Popometer“, mit dem sich das Geruckel, die Brems- oder Beschleunigungsmanöver des Fahrzeugs wahrnehmen lassen.

Die Tage habe ich seit einiger Zeit mal wieder etwas über Achtsamkeit und die Zen-Praxis des Atem-Zählens gelesen. Ohne Ablenkungsmittel in die Bahn oder den Bus zu steigen, könnte ein interessante Übungsfeld zu sein. Sowohl, die Umgebung aufmerksam wahrzunehmen ohne zu bewerten, als auch sich bei einer Atemübung so zu konzentrieren, dass die Gedanken einen nicht davontragen.

 

Heute hier morgen dort

Schnecken-Haus

Seit Juni 2013 pendle ich zwischen zwei Orten. Dem, an dem ich wohne und arbeite und dem, an dem ich meine freie Zeit verbringe, entspanne. Eine Fahrtstrecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln dauert etwa eine Stunde. Meist bin ich Montag bis Freitag an einem und Freitagabend bis Sonntag am anderen Ort. Das hat sich aus verschiedenen Gründen so ergeben. Knappe Kasse, hohe Mietpreise … Irgendwann, hoffentlich in der nicht zu fernen Zukunft, wird sich das ändern, doch bis dahin lebe ich nomadisch.

Was das bedeutet, wird mir erst nach und nach klar. Anfangs habe ich mir gesagt, es ist ja nur vorübergehend und war daher nicht bereit, es mir in dieser Situation überhaupt zu bequem zu machen. Vielleicht aus Angst, sie dadurch zu verlängern.  Nun hat sie sich selbst verlängert und so stellt sich die Frage, was braucht frau um damit gut klar zu kommen. Denn ich merke, wie sich so keine Zufriedenheit einstellt. Ein wenig wie die Frage, was würde ich auf eine einsame Insel mitnehmen. Kleines Köfferchen, aber mit allem Lebensnotwendigen, so dass ich mein Zuhause immer irgendwie dabei haben kann.

Zu diesem Zuhause gehören so materielle Dinge wie Kleidung – die mittlerweile an beiden Orten verteilt ist. Außerdem aber auch Immaterielles wie Musik, Fotos, Adressen, Textdateien / Briefe. Dinge, mit denen sich kleine Projekte und Interessen verfolgen lassen. Wahrscheinlich wird es tatsächlich Zeit, das kleine schwarze Adressbüchlein nur noch als Backup in der Not zu sehen und meine Kontakte konsequent digital zu verwalten.

Dabei lebe ich semi-digital, d.h. ich nutze gerne und eigentlich täglich das Internet, blogge, twittere, bin auch facebook, aber ich habe gerade keinen eigenen Computer und nur ein altes Handy, kein Smartphone.  Meine gespeicherten Daten sind auf diversen externen Festplatten und USB-Sticks verteilt. Zu meinem immer greifbaren Nomadengepäck soll künftig ein kleines, leichtes Allzweck-Gerät gehören, wahrscheinlich ein Tablet-PC.

„A room of ones own“ – ein eigenes Zimmer (und ein eigenes Einkommen) ist nach Virginia Woolf nötig, damit Frauen große Literatur produzieren können. Nicht, dass ich das vorhabe. Aber ein eigenes Zimmer im übertragenen Sinne, nämlich ein eigener – und wenn nur virtueller – Raum um dort ungestört die Gedanken sortieren zu können, ist mir aus der Pendler-Erfahrung heraus sehr wichtig geworden.

Barcamp Stuttgart 2013 – schön war’s!

sonnestattsession

Am 21. und 22. September fand im Literaturhaus das 6. Barcamp Stuttgart statt – bei bestem Spätsommerwetter und mal wieder mit einem äußerst leckeren Catering.

Für alle, die diese Art Veranstaltung nicht kennen: eine thematisch durch die Teilnehmenden selbst organisierte Konferenz, d.h. es können sich alle einbringen und selbst Diskussionsrunden oder Vorträge (Sessions) anbieten. Fest steht vorher nur das Gerüst in Form von Veranstaltungsort, -datum und Zeitplan.

Lauter nette Leute…

Für mich war es das 2. seiner Art, das ich besucht habe. Allem voran war es richtig schön, so viele bekannte Gesichter wieder zu sehen! Live und nicht auf Twitter oder Facebook … Wobei ich es durchaus bemerkenswert finde, wie manche auf diesem Wege geschlossenen Bekanntschaften und Verbindungen schon über einige Jahre bestehen. Dazu kam am Wochenende ein Haufen neue interessante Kontakte und Gesprächspartner. Insofern habe ich das Stuttgarter Barcamp 2013 einerseits als soziale Veranstaltung zur Netzwerk- und Freundschaftspflege erlebt. Allein, wie viele Kinder mittlerweile zwischen all den Nerds rumspringen!  Es gab nämlich auch eine organisierte Kinderbetreuung, die die Eltern beim Barcamp-Besuch gut unterstützt hat.

Andererseits nehme ich von den 2 Tagen und der sehr netten Vorabend-Küchenfete im kleineren Kreis ganz viele anregende Infos, Eindrücke und Themen mit.

… Weltrettung diffus und konkret

Am Samstag war ich u.a. bei der Session „Mit PR die Welt retten – das Communication Camp“ von Birte und – passend dazu – bei der Session Anarchistisch Weltrettung“ von Kay, Klaus und Caterina. Kurz zu den Inhalten (ohne Gewähr, dass ich diese richtig verstanden habe):

Birte berichtete vom Communication Camp, einem Semesterprojekt von Online-Journalismus Studierenden in Darmstadt. Bei diesem geht es darum, einem konkreten Partner aus dem kulturellen od. sozialen Bereich mit dem eigegen kommunikativen Können unter die Arme zu greifen. Ein Wochenende lang nicht nur über Gutes reden sondern tatsächlich etwas machen, das z.B. einem kleinen Theater weiterhilft. Etwa, eine ansprechendere und besser mit Inhalten zu bestückende Website. Es ging um die Arbeits-Erfahrung aus diesen Projekten, die Chance zu netzwerken aber auch die Schwierigkeit, dass diese Unterstützung nachhaltige Wirkung zeigt. Eine Anregung, wie Partner gefunden werden könnten, war die Socialbar.

Im Vergleich dazu erschien mir der Ansatz der „Anarchistischen Weltrettung“ sehr viel schwieriger zu greifen. Zusätzliche Konzentration erforderte, dass die Session auf Englisch stattfand. Stichworte daraus wären die Idee, „to hack the system“ – Dinge die einem nicht passen selbst zu verändern und nicht darauf zu vertrauen, dass dies Regierungen für uns in die Hand nehmen werden. Im Prinzip also ein grassroots movement. Die Methode, auf der die drei Vorstellenden ihre Arbeit stützen nennt sich Design Thinking und wird u.a. am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam angewendet. So ist die Idee, kleine Projekte an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt, u.a. Myanmar, anzustoßen und so vom Kleinen zum Großen zu einer Veränderung zu gelangen. Nach dem Motto „there are a lot of good ideas in the world – it is the implementation which is difficult“. Die kleinen Projekte sollen dazu dienen, durch das Ausprobieren Lösungen oder ausbaubare Prototypen zu finden. Beispiel eines Projektes ist OMA – der Open Media Accelerator.

Verbindlichkeit und Anarchie

Bei beiden Sessions fand ich bemerkenswert, dass bei den Vorstellenden einen sehr echt und ehrlich rüberkommenden Wunsch gab, etwas in der Welt zum Positiven zu verändern. Das eigene Können für etwas einzusetzen, das nützlich, sinn- und wertvoll ist. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass bei allem Engagement eine Hürde vorhanden ist, sich langfristig und wirklich verbindlich einzulassen. Sich über einzelne Projekte hinaus zu verpflichten und dadurch vielleicht persönliche Freiheit und Wendigkeit einzubüßen.

Gestolpert bin ich zudem über den Begriff „Anarchie“. Landläufig wird dieser gerne verwendet für einen Zustand, bei dem alle bisherigen Strukturen verschwunden sind und letztlich Chaos übrig bleibt. Zumindest schien mir die Betonung, sich von Strukturen und Bindungen zu lösen, als die Begründung für die Begriffsverwendung in der Session zur Anarchistischen Weltrettung.

Mein Verständnis von Anarchie wäre eher der Anspruch, Hierarchien abzubauen um auf Augenhöhe miteinander umzugehen, zu kommunizieren oder Entscheidungen zu treffen. Anarchie im Sinne einer Abwesenheit von Herrschaft. So habe ich dies zumindest in der KoWa kennengelernt. Hierarchien können auf den unterschiedlichsten Gebieten entstehen: duch einen Vorsprung an Wissen, Einfluss, Geld, Technologien…

Spannend finde ich in diesem Zusammenhang die Frage, ob Anarchie und Strukturen / Regeln zusammengehen. Ich würde sagen ja, so lange diese Strukturen einvernehmlich miteinander vereinbart wurden und diese für alle taugen. Dann können sie für den Lebensalltag wichtige Helfer sein, denn es muss nicht immer alles neu ausgehandelt werden. Insofern ist eine Koexistenz auf Augenhöhe stark verbunden mit den Bedürfnissen der Menschen. Eine Frage, wenn ich das recht verstanden habe, um die es in design thinking auch geht: What are the needs of a person?

Cyberwar, Design Battle, Twitter und Angst

Eine Session am Sonntag, die ich besucht hatte drehte sich um „Cyber War“. Nicht erst seit Edward Snowden mit seinen Enthüllungen durch die Medien ging, sind Begriffe wie Vorratsdatenspeicherung, NSA, Prism oder Tempora als eher unheimliche Gespenster in der Welt. @musevg hat das alles in seinem Vortrag mal in einen Zusammenhang gebracht, Begriffe kurz und schlüssig erklärt und zudem ein paar Tipps gegeben, wie wir es den Geheimdiensten dieser Welt ein wenig schwerer machen können, in großem Stil unsere Kommunikations-Daten zu sammeln.

Weniger dramatisch ging es in der Session „Design Battle“ zu, auch wenn der Name anderes hätte vermuten lassen. Hier war die Neugestaltung des Barcamp Stuttgart Logos und des Infomaterials Thema. Interessant dazu die Pinterest Seite mit deutschen Barcamp-Logos sowie der Blogpost von Stefan dazu.

Seit 2009 twittere ich als @tontaube – und das erste Twitterjahr war für mich ziemlich turbulent. Trotzdem fand ich die Session von @malieseel am Sonntag sehr anregend, denn so einige Sachen wie z.B. der #FollowFriday waren mir inzwischen völlig entfallen.

Meine letzte besuchte Session war die zum Thema „Angst“ von @zellmi, die mir persönlich mit am besten gefallen hat. Erstens sicher aus meiner persönlichen Verbindung heraus und weil ich mich sehr gefreut habe, dass er diese Session gemacht hat – zudem mit so positivem Feedback der Teilnehmenden. An zweiter Stelle aber sicher, weil es mir für das Gelingen einer Session oder überhaupt einer Diskussion sehr wichtig erscheint, dass zunächst geklärt ist, worüber da gesprochen werden soll. Eine Begriffsdefinition gewissermaßen, denn wie zuvor beim Begriff „Anarchie“ hat doch jedeR so seine eigene Idee, was dieses und jenes bedeutet.

I’ll be back

Alles in allem ein richtig tolles Barcamp – großes Dankeschön an alle, die das möglich gemacht haben – und ich freu mich schon auf das nächste. Bis dahin hab ich sicher auch ein Smartphone und muss mit dem Twittern / Liken /Bloggen nicht erst bis nach der Veranstaltung warten. Der Termin steht: 20. – 21. September 2014.

 

 

Erschlossenes Land

Worüber schreibe ich eigentlich in diesem Blog? Warum überhaupt Gedanken, Bilder, Fundstücke im Internet ausbreiten?

Mit dem Umzug Ende Mai 2013 zurück nach Stuttgart, ist aus der „Keramikwerkstatt-Website“ wieder mein privates Plätzchen im Web geworden. Eine Chance, nicht mehr auf eine Sache festgelegt zu sein. Am liebsten mag ich nämlich alles… aber das ist ein anderes Thema.

Die letzten drei Jahre habe ich in der Kommune Waltershausen (KoWa) gelebt. Einer politischen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit etwa 15 Leuten in einem kleinen Ort in Thüringen. Anders leben, war der Plan. Bewusster, nachhaltiger, nicht vereinzelt sondern im Austausch mit anderen Menschen. Letztlich waren es teils familiäre Gründe, teils unterschiedliche Vorstellungen vom Gemeinschaftsleben, weshalb dieses „Experiment“ nicht in die Verlängerung gegangen ist.

Jetzt, wieder im Schwabenland, sehe ich erst, was ich aus dieser Zeit mitgebracht habe und was davon mir nach wie vor wichtig ist: den Wunsch nach einem möglichst nachhaltigen Leben, vorwiegend vegetarische Ernährung, den Anspruch, Konsum kritisch zu hinterfragen, Erfahrungen und Erlebnisse durch den Austausch mit anderen. Ein wenig Praxis in Hatha Yoga und Meditation, ein paar weitere Erkenntnisse darüber, was ich gut kann und was nicht so gut, was mir etwas bedeutet und wo ich fünfe gerade sein lassen kann.

Dieses Blog hat den Untertitel „Unterwegs im erschlossenen Land“, was mit dem Kontrast zu tun hat, den ich zwischen diesen beiden „Welten“ sehe. Dem Neckartal, mit seinen vielen Betrieben und seiner dichten Besiedelung in und um Stuttgart, mit seiner allgegenwärtigen Präsenz von teuren Karossen aus dem Hause Porsche und Daimler. Und dem „einfacheren“ Leben in der Gemeinschaft:

  • Kleinstadt / Großstadt
  • Ost- /Westdeutschland
  • ländliche /städtische Region
  • Fremde / Heimat
  • Gemeinschaft / Familie & Freunde
  • Selbständigkeit / Anstellungsverhältnis

In der KoWa wurde viel improvisiert, gab es allerlei Möglichkeiten, sich einzubringen und das Projekt zu gestalten. Wenn mensch so will: unerschlossenes Land zu betreten.

„Erschlossenes Land“ steht für mich für das Bekannte, das Fertige, das wenig Raum für neue Entdeckungen oder Improvisation lässt. Es ist nicht mehr unbedingt nötig, selbst tätig zu werden. Erschlossenes Land ist nicht mehr wild, sondern gezähmt, ungefährlich, nutzbar. Mit dem Effekt, dass seine Einwohner sich daran gewöhnen, es für normal, für selbstverständlich halten. Unser gesättigter westlicher Lebensstil gehört dazu.

Von dem was ich mit Matthias zusammen bisher an für uns Neuem in Stuttgart entdeckt habe, bin ich trotzdem optimistisch, dass es selbst hier noch ausreichend unentdeckte Orte und Möglichkeiten für uns gibt. Ich hoffe einfach, wach zu bleiben, skeptisch, mich nicht einlullen zu lassen. Und über das, was mich freut, ärgert oder schlicht überrascht, hier ab und an zu schreiben.