KW 44 – Depeche Mode

Nach Kraftwerk in KW 43 ist Depeche Mode die logische Weiterführung im #52Bands Projekt. Gerade in den frühen Veröffentlichungen kann man den Elektronik Einfluss von Kraftwerk raushören.

Auf die melancholischen Engländer habe ich mich schon gefreut, denn die sind immer eine sichere Bank, was angenehme entspannte Musik angeht. Vielleicht liegt es an der warmen Bariton-Stimme von Sänger David Gahan. Oder dem zugänglichen Synthie-Pop Klang der Musik.

Zuerst bewusst wahrgenommen habe ich Depeche Mode als Jugendliche in den frühen 90ern.

1993 kam das Album „Songs of Faith and Devotion“ heraus.

Hier beim Stück „I Feel You“ ist ziemlich viel Gitarre und Rock’n’Roll mit dabei.

Mehr als 10 Jahre früher, auf ihrem 1981er Debüt-Album „Speak & Spell“, klangen sie noch anders. Mehr nach süßer, tanzbarer Discomusik. Und wie jung sie waren! Gerade mal 19, 20 Jahre alt hier beim Video zu „I Just Can’t Get Enough“.

Bei „Speak & Spell“ war noch Vince Clarke der Texter der Stücke. Er stieg nach dem Album aus und wirkte später bei den Bands Yazoo und Erasure.

Der Keyboarder, Gitarrist und Sänger Martin Gore übernahm von da an die Rolle des Texters. Die Songtexte von Depeche Mode finden sich übrigens im umfangreichen Archiv der Bandwebsite.

Seine Texte sind oft sozialkritisch, behandeln etwa Themen um Religion („Blasphemous Rumors“), Rassismus („People are People“) oder die unschönen Aspekte des Musikgeschäfts („Everything Counts“). Gore hatte zu Schulzeiten Deutsch als Hauptfach, war im Schüleraustausch in Deutschland und lebte 1984/85 in Berlin. Martin Gore hat eine klare Tenor-Stimme, die in den Liedern einen schönen Kontrasts zu Gahans tieferen Tönen ergibt.

Seine Jugend, mit Arbeit in der Bank nach dem Schulabschluss, unterschied sich ziemlich von der seines Bandkollegen Dave Gahan. Dieser kam aus unsicheren elterlichen Verhältnissen. Er schloss sich früh der Punkszene an, unterstützte seine Familie mit Diebstählen und musste eine Jugendstrafe verbüßen. Bei Depeche Mode war er zunächst als Roadie tätig.

Die Band entwickelte über die Jahre ihren eigenen Stil. Von den fröhlichen Synthiesounds des Debüts zu eher düsteren Dark Wave Klängen auf dem 1986er Album „Black Celebration“.

Beim Video zum Song „A Question of Time“ arbeitete die Band erstmals mit Artdirector Anton Corbijn. Dieser prägte mit seinen Gestaltungen z.B. für Cover und Schriftzüge maßgeblich das Erscheinungsbild der Band.

1995, zwei Jahre nach der Veröffentlichung von „Songs of Faith and Devotion“, ging es der Band nicht gut. Die Band war auf Welttournee. Gahan und Gore waren beide Drogen- bzw. Alkoholsüchtig und Keyboarder Andrew Fletcher depressiv. Erst nach einem missglückten Suizidversuchs von Gahan und seiner Verurteilung zu einem Entzug besserte sich die Lage.

Die Band machte weiter und veröffentlichte 1997 das Album „Ultra“. Sie scheinen wirklich die Kurve gekriegt zu haben, denn sie sind noch heute mit erstaunlich stabilem Lineup bei der Arbeit.

2017 erschien zuletzt ihr Studioalbum „Spirit“.

14 Studio-Alben haben sie inzwischen veröffentlicht und wurden 2020 in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen.

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