KW 34 – The Pogues

Der Sonntag ist schon vorangeschritten und ich fange gerade mal an mit dem Bloggen. Ein verregneter Sonntag, als wären wir schon im Herbst angekommen.

Die Band der Woche sind die Pogues. Eine anglo-irische Folk-Punk Band aus London, gegründet 1981. Ihr Name lautete eigentlich „Pogue Mahone“, eine englische Version des gälischen Ausdrucks für „Küss meinen Arsch“. Das war der Plattenfirma allerdings zu vulgär. So kam es zum abgekürzten Bandnamen.

Da wir gerade bei den voranschreitenden Jahreszeiten sind, sei hier ein Lied von ihnen vorgestellt, dass eines meiner liebsten Weihnachtslieder ist: „Fairytale of New York“. Es stammt vom 1988 Album „If I Should Fall From Grace With God“.

Sänger Shane McGowan hat eine so prägnante Stimme. Leider auch recht markante Zähne, die etwas ablenken vom schönen Lied. Zeit seines Lebens mutet er seinem Körper einiges an Alkohol und anderen Drogen zu, die seinen körperlichen Verfall vorantreiben. Zu seinen Freunden zählt u.a. die irische Sängerin Sinéad O’Conner. Sie hatte ihn im Jahr 2000 wegen Heroinbesitz angezeigt, um so vom weiteren Konsum abzubringen.

„Dirty Old Town“ vom 1985er Album „Rum, Sodomy & The Lash“ ist ein weiteres bekanntes Stück der Band. Hier eine kurze Version, gesungen in einem Pub:

Es ist eine Coverversion und wurde ursprünglich 1949 von dem Engländer Ewan MacColl geschrieben. Bekanntheit erlangte es zunächst durch eine Version der irischen Band „The Dubliners“.

Die Dubliners sind die Irish Folk band schlechthin. Vor vielen Jahren hatte ich auch das Glück, sie live zu erleben. Da waren sie schon alte Herren, haben aber noch immer mächtig für Stimmung gesorgt. Hier ist ein gemeinsames Video von den Pogues mit den Dubliners:

Mit dem 1985 Album und dem 1988 Nachfolger erreichten die Pogues ihre Blütezeit. Sie gingen auf Tour und spielten u.a. als Vorgruppe für U2 oder die Dubliners. 1984 waren sie außerdem Vorgruppe für The Clash. Deren Ex-Sänger Joe Strummer war es auch, der 1991 kurzzeitig als Sänger einsprang, als die Band sich von McGowan wegen seiner Drogenprobleme trennte.

1996 löste sich die Band auf, fand jedoch 2001 bis 2014 wieder zusammen. Shane McGowan machte mit eigenen Projekten weiter. 1994 brachte er sein erstes Solo-Album „The Snake“ heraus. Darauf sind verschiedene Gastmusiker vertreten, etwa Johnny Depp und Mitglieder von Thin Lizzy, den Dubliners und The Pogues. Mit Johnny Depp ist McGowan befreundet, er tritt auch im Video auf zu „That Woman’s Got Me Drinking“.

Ein Lied, das ich vorher noch nicht kannte und mir richtig gut gefällt, ist „Spancil Hill“ von und mit dem irischen Musiker Christy Moore. Aufgenommen ebenfalls 1994 bei der Late Late Show. Das ursprüngliche Lied ist eine traditionelle irische Folk Ballade. Spancil Hill ist ein Berg im County Clare. Es ist der Ort eines der ältesten Pferdemärkte in Irland.

Mit „Shane“ hat der Dokumentarfilme Julien Temple 2020 ein Porträt des charismatischen Sängers veröffentlicht. 1997 gab es bereits eine BBC Doku namens „The Great Hunger: The Life and Songs of Shane MacGowan.“ Ich habe sie noch nicht gesehen, bin aber neugierig, denn es wird darin neben der Musik auch vom kulturelle Umfeld der irischen Immigranten in England erzählt.

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