In letzter Zeit war es ganz schön wuselig in Stuttgart. Dank des Volksfestes auf dem Cannstatter Wasen waren jede Menge Menschen in Dirndl, Lederhose und sonstigen ausgedachten Trachten unterwegs. Der Karomuster-Overkill! Dann haben kurz nacheinander zwei neue große Kaufhäuser, bzw Malls eröffnet. Und alle wollten natürlich sehen, was es dort nun wunderbares zu kaufen gibt. Ergebnis: Primark-Einkaufstüten allüberall. Das Gerber, ein Stück hinter dem Ende der eh schon immer vollen Königstraße und das Milaneo, nahe der Bahnhofsbaustelle.
Wir sind dann mal zwei Wochen an die Ostsee gefahren. Einmal quer durchs Land mit dem Stadtmobil über die German Autobahn gebraust. Haben an der Ländergrenze dem ¨Hallo Hessen!¨ Schild gewunken und heimatliche Gefühle bekommen.
War ein schöner Urlaub, so ohne große Ablenkung. Viel Ausruhen, die Gegend erkunden, am Strand spazierengehen, Städte ansehen. Sonne und Wind, Wolken und Regen, Kaminfeuer, Möwen, riesige Felder, Traktoren… und ganz viel gelesen.
Im Alltag etabliert sich bei mir so leicht eine Routine, immer die selben Wege gehen, zur gleichen Zeit aufstehen, pünktlich ins Bett. Volle Stadtbahnen, verspätete Busse, das Geschnatter der Leute. Autos, Autos Autos, bis die Stadt überquillt. Das geht mir nach einer Zeit ziemlich auf den Wecker.
In diesem großen Gerenne und Konsumirrsinn ist die Stadtbibliothek Stuttgart wirklich ein heiliger Ort. Drei Bücher hab ich im Urlaub gelesen, die nächsten drei liegen schon auf der Kommode. ¨Mein Leben als Fön¨ war vor allem schräg, ¨Notausgang¨ so deprimierend, dass das eigene Leben eine Blümchenwiese scheint und ¨Die Wilden Götter¨ klassisch gut, mit den Abenteuern der Asen, Wanen, Menschen und Zwergen. Nächste Woche geht’s wieder an die Arbeit, meine Akkus sind aufgeladen.