KW 13 – Extrabreit

Die Band der Woche hat schon etliche Jahre auf dem Buckel, kommt aus Deutschland und rockt. Schon wieder Accept? Nein! Extrabreit – aus Hagen.

Die haben letztes Jahr ein neues Album veröffentlicht, das mächtig Schwung hat. „Auf Ex!“ (2020) ist Punkrock, wie er auch von den Toten Hosen oder den Ärzten kommen könnte. Die zweite Single daraus ist „Vorwärts durch die Zeit“: Herren vorangeschrittenen Alters sinnieren über das was war und das, was noch kommen mag. Erinnert mich inhaltlich wirklich an „The Best Is Yet To Come“ vom letzten Accept Album:

Ihre Anfänge hatte die Band im Punk. Das war Ende der 70er Jahre. 1980 kam ihr erstes Album raus, mit dem genialen Namen „Ihre größten Erfolge“.

1981 folgte das Album „Welch ein Land! – Was für Männer:“, ein Jahr später „Die Rückkehr der phantastischen 5“.

Auf diesen ersten drei Veröffentlichungen waren Hits wie „Hurra, hurra, die Schule brennt„, „Flieger, grüß mir die Sonne“, „Polizisten“ und „Kleptomanie“. Damit waren Extrabreit mitten in der Neuen Deutschen Welle (NDW) gelandet.

Im Vergleich zum Klamauk von Liedern wie „Hurra, hurra, die Schule brennt“ ist „Polizisten“ langsamer und düsterer im Aufbau des Stückes:

Die großen Erfolge feierte die Band in den 80er und frühen 90er Jahren. Anfang der 90er bin ich auf sie aufmerksam geworden, als sie gerade mit Hildegard Knef das Stück „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ neu herausbrachten.

Bei Extrabreit gab es immer wieder Besetzungswechsel, dann wurde es einige Zeit still um sie und sie versuchten sich an Solo-Projekten. Der harte Kern der Band waren und sind Sänger Kai „Hawaii“ Schlasse, Gitarrist Stefan „Kleinkrieg“ Klein und Schlagzeuger Rolf Möller. Kai Hawaii ist ursprünglich Comiczeichner. Inspiration zum Bandnamen lieferte ein fetter Marker von edding, der als „Extrabreit“ bezeichnet wurde.

Die NDW-Stücke sind zu Klassikern geworden, doch mir gefallen die neuen Rock-Pop-Punk-Sachen auch gut. Die Band wirkt frisch, voller Energie und man hört den Spaß an der Sache raus.

Hier noch die erste Single „Die Fressen aus dem Pott“ vom 2020er Album. Zu Beginn wird ein Interview-Ausschnitt von 1996 eingespielt mit der Frage: „Warum gibt es Extrabreit noch?“ – Antwort von Kai Hawaii: „Das liegt einfach daran, dass wir noch leben.“

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.